Leichte Sprache von Maurice Klauenberg

Kommunikation:

Verstehen, Anwenden, Fördern

Warum Kommunikation so wichtig ist

Kommunikation ist die Grundlage für ein erfolgreiches Miteinander – im Alltag, in der Arbeit und in sozialen Kontexten. Doch Kommunikation gelingt nur dann, wenn alle Gesprächspartner nicht nur die gleiche Sprache, sondern auch das gleiche Verständnis von Begriffen und Inhalten haben. Insbesondere in der sozialen Arbeit sind sprachliche Barrieren oder komplexe Fachbegriffe oft Hindernisse für eine effektive Verständigung. Um für diese Problematik zu sensibilisieren, werden nachfolgend Beispiele in Form von drei Slidern präsentiert.

Verstehen Sie die Sprache und den Inhalt?

Sprachliche Barrieren

在現代行銷中,使用數據驅動型歸因進行客戶旅程映射的過程用於分析客戶在不同渠道和接觸點上與品牌的互動,並評估每個接觸點對轉化的影響.

Sprachliche Barrieren

У сучасному маркетингу процес картографування шляху клієнта з використанням атрибуції на основі даних використовується для аналізу взаємодії клієнтів з брендами через різні канали та точки дотику та оцінки впливу кожної точки дотику на конверсію.

Verstehen Sie den Inhalt und können diesen Anwenden?

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Multi-Faktor-Modell

Das Multi-Faktor-Modell beschreibt die Rendite eines Vermögenswerts als lineare Funktion mehrerer Risikofaktoren und deren Gewichtungen. Ein typisches Multi-Faktor-Modell wird durch folgende Gleichung dargestellt:

Ri = αi + βi1 * F1 + βi2 * F2 + … + βik * Fk + ϵi

Erklärung der Variablen:

– Ri: Die Rendite des Vermögenswerts i.

– αi: Alpha-Term, beschreibt den Anteil der Rendite, der nicht durch die Faktoren erklärt wird (Outperformance).

– βik: Sensitivität des Vermögenswerts i gegenüber dem Faktor k (auch Faktor-Betas genannt).

– Fk: Wert des Faktors k, typischerweise eine wirtschaftliche Variable oder Marktfaktor.

– ϵi: Fehlerterm, repräsentiert unvorhersehbare, unsystematische Einflüsse auf die Rendite des Vermögenswerts.

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Dijkstra-Algorithmus:
Der Dijkstra-Algorithmus ist ein deterministischer Algorithmus zur Lösung des Single-Source Shortest Path Problems in einem gerichteten oder ungerichteten Graphen mit nicht-negativen Kantengewichten. Er operiert auf einem gewichteten Graphen G = (V, E), wobei V die Menge der Knoten und E die Menge der Kanten darstellt.

Algorithmische Schritte:

  1. Initialisierung:
    – Setze die Distanz d(s) = 0 für den Startknoten s und d(v) = ∞ für alle anderen v ∈ V.
    – Speichere alle Knoten in einer Prioritätswarteschlange Q, sortiert nach aktuellen Distanzwerten.
  2. Relaxation:
    – Wähle iterativ den Knoten u mit minimalem Distanzwert aus Q.
    – Für jede benachbarte Kante (u, v) überprüfe, ob d(u) + w(u, v) < d(v) gilt (wobei w(u, v) das Kantengewicht ist). Falls ja, aktualisiere d(v).
  3. Abbruch:
    – Sobald Q leer ist oder der Zielknoten erreicht wurde, sind die kürzesten Pfade bestimmt.

    Anwendungen in KI und Robotik:

    Der Dijkstra-Algorithmus wird in Pathfinding und Motion Planning verwendet, z. B. für autonome Navigation und Graph-basierte Wissenssysteme. Erweiterungen wie der A*-Algorithmus kombinieren Dijkstra mit Heuristiken zur Optimierung in großen Zustandsräumen.

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Neues Begutachtungsassessment (NBA)

Das Neue Begutachtungsassessment (NBA) ist ein standardisiertes Verfahren zur Einstufung der Pflegebedürftigkeit gemäß § 15 SGB XI. Es basiert auf sechs Modulen, die den Grad der Selbstständigkeit einer Person bewerten: 1. Mobilität, 2. Kognitive und kommunikative Fähigkeiten, 3. Verhaltensweisen und psychische Problemlagen, 4. Selbstversorgung, 5. Umgang mit krankheits- und therapiebedingten Anforderungen, 6. Gestaltung des Alltagslebens und soziale Kontakte. Die Module werden gewichtet, um eine Gesamtpunktzahl zu berechnen, die den Pflegegrad bestimmt. Das NBA ersetzt frühere defizitorientierte Ansätze durch eine ganzheitliche Bewertung, die körperliche, kognitive und soziale Faktoren integriert.

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Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit (ICF)

Die ICF ist ein bio-psycho-soziales Klassifikationssystem der WHO zur Beschreibung von Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit. Sie unterscheidet folgende Dimensionen: 1. Körperfunktionen und -strukturen, 2. Aktivitäten, 3. Partizipation. Kontextfaktoren werden als Umwelt- (z. B. physische Barrieren) und personenbezogene Faktoren (z. B. Einstellungen) berücksichtigt. Die ICF dient der strukturierten Bedarfsermittlung, insbesondere im Rahmen der Eingliederungshilfe (§§ 13, 118 SGB IX), und fördert ein ressourcenorientiertes Verständnis von Behinderung als Wechselwirkung zwischen Person und Umwelt.

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Modell der Salutogenese

Das Modell der Salutogenese, entwickelt von Aaron Antonovsky, beschreibt die Dynamik der Gesundheitsentstehung. Es basiert auf dem Kohärenzgefühl (Sense of Coherence, SOC), bestehend aus Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Sinnhaftigkeit. Gesundheit und Krankheit werden als Pole eines Kontinuums betrachtet, wobei der Fokus auf der Bewegung zur Gesundheit liegt. Das Modell betont die Bedeutung von Ressourcen (z. B. soziale Unterstützung, Resilienz) und wird in der Gesundheitsförderung und präventiven Sozialarbeit angewandt, um die Selbstwirksamkeit und Lebensqualität zu stärken.

Verstehen und Fördern

Kommunikation als Basis des Miteinanders

Wie Sie sicherlich gemerkt haben,  gelingt echte Verständigung nur, wenn alle Gesprächspartner die gleichen Begriffe und Konzepte kennen und diese in entsprechender Zeit verarbeiten können. Dies ist jedoch oft nicht der Fall.
Kommunikation bildet die fundamentale Basis für jedes Miteinander und jede Form der Zusammenarbeit. Sie ist unverzichtbar und allgegenwärtig – „wir können nicht nicht kommunizieren“, wie der Psychologe Paul Watzlawick treffend formulierte. Kommunikation ist der Prozess, durch den wir unsere Gedanken, Wünsche und Bedürfnisse ausdrücken und mit anderen teilen. Doch effektive Kommunikation gelingt nur, wenn die Beteiligten ein gemeinsames Verständnis von den verwendeten Begriffen und Konzepten haben. Ein Gespräch ist nur dann wirklich erfolgreich, wenn der Wortschatz und das Wissen der Gesprächspartner übereinstimmen.

Gemeinsamer Wortschatz und Fachkenntnisse

Im beruflichen Kontext, insbesondere in spezialisierten Bereichen, spielt der Wortschatz eine zentrale Rolle. Begriffe und Fachtermini sind oft nur für bestimmte Personengruppen verständlich, die über das notwendige Wissen oder die entsprechende Ausbildung verfügen. Beispielsweise sollte jede Führungskraft betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse besitzen und mit Begriffen wie Umsatz, Gewinn, innerbetriebliche Leistungsverrechnung, Soll und Haben, Betriebsabrechnungsbogen (BAB), Abschreibungen (AfA) oder Return on Investment (ROI) vertraut sein. Diese Begriffe sind im Unternehmenskontext essenziell und werden in der Regel von Führungskräften vorausgesetzt, sind jedoch selbst im oberen Management nicht immer gegeben.

Andererseits ist es in einem Sozialunternehmen oder in der sozialen Arbeit nicht selbstverständlich, dass eine Geschäftsführung oder Bereichsleitung mit spezifischen Fachbegriffen aus der Informatik wie API (Application Programming Interface), IDE (Integrated Development Environment), GPU (Graphics Processing Unit) oder CPU (Central Processing Unit) vertraut ist – Begriffe, die bspw. für Informatikerinnen und Informatiker grundlegendes Wissen darstellen.

Die Herausforderung der Kommunikation in verschiedenen Kontexten

Kein Mensch kann alle Wörter und deren Bedeutungen vollständig erfassen und korrekt anwenden. Gerade im Bereich der sozialen Arbeit, wo häufig Menschen mit unterschiedlichen kognitiven und sozialen Hintergründen zusammenarbeiten, ist es besonders wichtig, sich der Kommunikation auf Augenhöhe zu bedienen. Wir müssen uns bewusst machen, dass nicht jeder die gleichen Fähigkeiten oder das gleiche Wissen mitbringt, um einem Gespräch zu folgen. Besonders bei Menschen mit eingeschränkter Kognition oder in Situationen, in denen komplexe Informationen vermittelt werden, kann es zu Missverständnissen kommen. Wie können wir erwarten, dass diese Menschen uns folgen oder unsere Intentionen verstehen, wenn die Kommunikationsmittel nicht adäquat an ihren Stand angepasst sind?

Die Bedeutung des Berufs- und Identifikationsethos

Im beruflichen Alltag, besonders in sozialen Einrichtungen, sollte es ein wesentlicher Bestandteil des Berufs- und Identifikationsethos sein, die bestmögliche Kommunikation zu ermöglichen und die Potenziale aller Beteiligten zu fördern. „Du kannst die Welt nicht retten“, ist ein oft zitierter Leitsatz unter bereits resignierten Kollegen in vielen sozialen Berufen, der durch die Schier von Sparmaßnahmen geprägt ist und das Personal zu Mitarbeitenden „Arbeit nach Vorschrift“ transformiert hat. Doch die Forderung nach Sparmaßnahmen darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass in vielen sozialen Einrichtungen inakzeptable Ressourcenverschwendungen stattfinden. Mieträume, die jahrelang ungenutzt bleiben, Projekte, die ohne konkreten Analysen finanziert werden oder Meetings ohne terminierte Zielvereinbarungen sind Beispiele für Missstände. Gleichzeitig fehlen jedoch die finanziellen Mittel für das, was die Daseinsberechtigung vieler sozialer Organisationen ausmacht – die direkte Unterstützung von Menschen (in Not). Hier sollte der Fokus auf einer verantwortungsvollen und zielgerichteten Ressourcennutzung liegen, die der eigentlichen Mission dient.

Sinne als Schlüssel zur effektiven Kommunikation

Kommunikation ist nicht nur auf verbale Ausdrucksweise beschränkt. Wir nehmen Informationen durch alle unsere Sinne auf, und diese multisensorische Wahrnehmung fördert das Verständnis und die Verankerung von Wissen. Besonders im sozialen Bereich, etwa in der Eingliederungshilfe oder Altenpflege, sollte es Ziel sein, mindestens zwei Sinne zur Kommunikation zu nutzen, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Der Einsatz von nonverbalen Kommunikationsmitteln wie Mimik, Gestik, Berührungen oder auch visuellen und auditiven Hilfsmitteln kann dazu beitragen, dass Informationen effektiver vermittelt und empfangen werden.

Das Aufrechterhalten von Wissen und Fähigkeiten

Wissen ist nicht statisch. Menschen lernen im Laufe ihres Lebens viele Dinge, die sie nicht immer dauerhaft anwenden oder benötigen. Zum Beispiel können Fremdsprachenkenntnisse oder mathematische Konzepte nach längerer Nichtnutzung stark verblassen. Wer über längere Zeit keine Englischkenntnisse anwendet, wird Schwierigkeiten haben, sich plötzlich in einem englischen Kontext zu orientieren. Ähnlich ist es mit kognitiven Fähigkeiten, die ohne regelmäßige Nutzung und Stimulation verloren gehen können. Der Prozess des „Aufrechterhaltens“ bezieht sich auf die Notwendigkeit, Wissen und Fähigkeiten durch kontinuierliche Wiederholung und Anwendung zu sichern und zu festigen.

Insbesondere im Alter oder bei Menschen mit kognitiven Einschränkungen ist es entscheidend, dass ihre Fähigkeiten aktiv gepflegt und gefordert werden, um einen Abbau zu verhindern. Einrichtungen im sozialen Bereich sollten gezielt darauf ausgerichtet sein, durch verschiedene Kommunikationsmethoden und regelmäßige Stimulation der Sinne das kognitive Potenzial der betreuten Personen zu fördern und zu erhalten.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Kommunikation mehr ist als nur das gesprochene Wort. Sie erfordert ein gemeinsames Verständnis, einen passenden Wortschatz und die Fähigkeit, Informationen über verschiedene Kanäle zu vermitteln und zu empfangen. Besonders in sozialen Einrichtungen ist es von großer Bedeutung, Kommunikationsbarrieren zu überwinden und durch eine ganzheitliche Ansprache aller Sinne das Verständnis zu fördern. Nur so kann eine erfolgreiche und inklusive Kommunikation gewährleistet werden, die alle Beteiligten in ihrer Vielfalt berücksichtigt und respektiert.